Neuer Schwung im Hirschgehege

Dybowski-Hirsche aus der Slowakei im Tierpark Röhrensee eingetroffen

Schon lange war dieser Transport geplant. Die Korrespondenzen mit dem Zoo Bojnice in der Slowakei füllen einen ganzen Ordner. Der Austausch der Dybowski-Hirsche gegen seltenere Vogelarten, die aus der Nachzucht in Bayreuth stammen, musste immer wieder verschoben werden. Die Vogelgrippe und die Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie und ein zwischenzeitlich geborenes Hirschkalb, das vom Muttertier versorgt werden musste haben das Vorhaben immer weiter hinausgezögert.

Vier Dybowski Hirschkühe sind sehnsüchtig erwartet worden

Anfang November war es dann soweit. Mit Spannung wurden die 4 Hirschkühe an einem Samstag am Röhrensee erwartet. Zur Eingewöhnung und zur Kontrolle durch die Amtstierärztin haben die weiblichen Dybowskis wenige Tage im Stall verbracht, um dann in das Freigehege entlassen zu werden. Die Tierpfleger hatten vorsorglich die unteren Zäune des Hirschgeheges durch Flatterband markiert. So konnten die neu eingetroffenen Hirschkühe die Außengrenzen des Geheges gut erkennen. Falls es Auseinandersetzungen mit den vorhandenen Kühen gäbe oder der brunftige Hirsch gleich die Kühe bedrängt, besteht so keine Gefahr, dass die unerfahrenen Tiere in den Zaun rennen.

Optimale Eingewöhnung

Sofort bot sich allerdings ein friedliches Bild. Die Tiere aus der Slowakei haben sich vorsichtig, aber ruhig umgesehen und die besten Äsungsplätze ausgekundschaftet. Die angestammten Dybowskis hatten bereits Tage zuvor den Geruch der Neuankömmlinge im Stall aufgenommen und sich jetzt wie selbstverständlich mit der neuen Situation arrangiert.

Erfolgreiche Zucht der seltenen Unterart des Sika-Hirsches

Sika-Hirsche werden lange schon in Wildgehegen und Tierparks gehalten. Bei der Zucht bleiben die ursprünglichen Herkünfte meist unberücksichtigt. Es kommt zur Durchmischung verschiedener Unterarten. Das kann auch von in Deutschland verwildert lebenden Sika-Hirschen, wie z. B. im Weserbergland oder am Hochrhein, angenommen werden. In den natürlichen Verbreitungsgebieten Asiens gibt es allerdings räumlich getrennt Unterarten des Sika-Hirsches, die in ihrem Bestand bedroht sind. Dazu zählt der Dybowski Hirsch. Diese Unterart kommt im östlichen Sibirien vor. Der Bestand dort wird auf 2000 freilebende Tiere geschätzt. Der Zucht unterartreiner Dybowski-Hirsche in Zoos kommt deshalb ein besonderer Stellenwert zu. Besonders erfreulich ist für den Fortbestand der Dybowski-Hirschherde am Röhrensee die Überlassung der vier schönen Tiere aus dem Zoo Bojnice.