Eine alte Eiche im Röhrenseepark erzählt

Die Jahrringe im Holz als Chronologie ihres Lebens

Ein Baum wächst nicht nur in die Höhe, sondern der Stamm wird entsprechend immer dicker. Unter der Rinde liegt ein empfindliches Bildungsgewebe, das junge Zellen produziert. So werden nach innen Holzfaser-, Gewebe- und Wasserleitungszellen abgegeben. Im Frühling muss viel Wasser mit darin gelösten Nährsalzen in die Krone transportiert werden. Dazu werden großräumige Leitzellen gebildet. Zum Herbst hin werden Leitzellen mit dicken Wänden, aber immer engerem Zellraum gebildet, bis das nächste Frühjahr beginnt. Die dickwandigen engen Leitzellen des sogenannten „Spätholzes“ erscheinen als dunkler Ring im Gegensatz zum heller wirkenden „Frühholz“. Ein Jahrring ist entstanden.

Ich keime in ruhigen Zeiten auf bayerischem Boden. Im Sommer freue ich mich am regelmäßigen Badebetrieb der Bayreuther im Röhrenweiher.

Ich habe gehört, dass Bayreuth zur Festspielstadt geworden ist. Wir haben nun ein Festspielhaus und jedes Jahr werden Richard-Wagner-Opern aufgeführt werden.

Der Verschönerungsverein beginnt die Gestaltung einer Parkanlage im Tal des Aubachs, nördlich der Quellhöfe. Als erstes werden Röhren- und Cunoweiher zum stattlichen Röhrensee zusammengefasst. Ich bin von nun an ein Parkbaum!

Baulärm ist zu hören: die ländliche Idylle wird durch Kasernenbauten verändert. Da dafür die Saaser Straße verlegt wird, ergibt  sich aber die Chance für eine Erweiterung des Parks um einen zusätzlichen Streifen im Westen.

Die Insel wird über zwei Bogenbrücken zugänglich gemacht. Der Verschönerungsverein gibt sich viel Mühe bei der Gestaltung der Insel. Ach Schreck: lichterloh brennt eines Tages die schöne neue Gaststätte! Und noch etwas ängstigt mich: ein rauchendes Ungetüm fährt nun täglich mehrmals an meinen Ästen vorbei , quietschend auf Eisenschienen über die hohe Brücke von Bayreuth nach Hollfeld.

Die Fontaine erhebt sich erstmalig erfrischend aus dem See.

Stiftung eines Springbrunnens innerhalb des Halbrunds einer Kunstbrunnengrotte im Bereich des früheren „Roten Ackers“.

Bau des Seerondells mit Aussicht auf den See nach Süden.

Bombenangriff und Verwüstung des Parks. Dunkle Verfärbungen im Holz rühren von Schussverletzungen her: Granatensplitter aus dem 2. Weltkrieg sind inzwischen eingewachsen, während viele Einrichtungen im Park unwiederbringlich zerstört wurden.

Nach Beseitigung der Kriegsschäden wird der Park feierlich durch den damaligen Oberbürgermeister Hans Rollwagen eingeweiht.

Der Kinderspielplatz im Röhrenseepark wird eingerichtet.

Auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Hans Walter Wild wird das Tiergehege gegründet.

Das Ostufer wird befestigt.  In den darauffolgenden Jahren blüht der Park auf: viele neue Sträucher und bunte Stauden verschönern jetzt den ganzen Park.

Der Spielplatz wird umgebaut: ich höre wieder viele Kinderstimmen, Erwachsene haben ihren Spaß beim Training an modernen Geräten.

Ich bin alt und schwach geworden. Ein Sturm hat mich umgeworfen. Nun singen keine Vögel mehr in meiner Krone. Aber mein Holz erzählt aus meinem Leben. Die Jahrringe bilden mein Alter ab. Wonnige Jahre, warm und regenreich kannst Du ablesen – genauso wie dürre und karge Zeiten mit geringem Zuwachs.

Jahrringe im Holz

Ein Baum wächst nicht nur in die Höhe, sondern der Stamm wird entsprechend immer dicker. Unter der Rinde liegt ein empfindliches Bildungsgewebe, das junge Zellen produziert. So werden nach innen Holzfaser-, Gewebe- und Wasserleitungszellen abgegeben. Im Frühling muss viel Wasser mit darin gelösten Nährsalzen in die Krone transportiert werden. Dazu werden großräumige Leitzellen gebildet. Zum Herbst hin werden Leitzellen mit dicken Wänden, aber immer engerem Zellraum gebildet, bis das nächste Frühjahr beginnt. Die dickwandigen engen Leitzellen des sogenannten „Spätholzes“ erscheinen als dunkler Ring im Gegensatz zum heller wirkenden „Frühholz“. Ein Jahrring ist entstanden.

1845/1876

Ich keime in ruhigen Zeiten auf bayerischem Boden. Im Sommer freue ich mich am regelmäßigen Badebetrieb der Bayreuther im Röhrenweiher.

Ich habe gehört, dass Bayreuth zur Festspielstadt geworden ist. Wir haben nun ein Festspielhaus und jedes Jahr werden Richard-Wagner-Opern aufgeführt werden.

1891/1895

Der Verschönerungsverein beginnt die Gestaltung einer Parkanlage im Tal des Aubachs, nördlich der Quellhöfe. Als erstes werden Röhren- und Cunoweiher zum stattlichen Röhrensee zusammengefasst. Ich bin von nun an ein Parkbaum!

Baulärm ist zu hören: die ländliche Idylle wird durch Kasernenbauten verändert. Da dafür die Saaser Straße verlegt wird, ergibt  sich aber die Chance für eine Erweiterung des Parks um einen zusätzlichen Streifen im Westen.

1903/1904

Die Insel wird über zwei Bogenbrücken zugänglich gemacht. Der Verschönerungsverein gibt sich viel Mühe bei der Gestaltung der Insel. Ach Schreck: lichterloh brennt eines Tages die schöne neue Gaststätte! Und noch etwas ängstigt mich: ein rauchendes Ungetüm fährt nun täglich mehrmals an meinen Ästen vorbei , quietschend auf Eisenschienen über die hohe Brücke von Bayreuth nach Hollfeld.

1910/1913

Die Fontaine erhebt sich erstmalig erfrischend aus dem See.

Stiftung eines Springbrunnens innerhalb des Halbrunds einer Kunstbrunnengrotte im Bereich des früheren „Roten Ackers“.

1932/1945

Bau des Seerondells mit Aussicht auf den See nach Süden.

Bombenangriff und Verwüstung des Parks. Dunkle Verfärbungen im Holz rühren von Schussverletzungen her: Granatensplitter aus dem 2. Weltkrieg sind inzwischen eingewachsen, während viele Einrichtungen im Park unwiederbringlich zerstört wurden.

1950/1955

Nach Beseitigung der Kriegsschäden wird der Park feierlich durch den damaligen Oberbürgermeister Hans Rollwagen eingeweiht.

Der Kinderspielplatz im Röhrenseepark wird eingerichtet.

1973/1993

Auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Hans Walter Wild wird das Tiergehege gegründet.

Das Ostufer wird befestigt.  In den darauffolgenden Jahren blüht der Park auf: viele neue Sträucher und bunte Stauden verschönern jetzt den ganzen Park.

2009/2013

Der Spielplatz wird umgebaut: ich höre wieder viele Kinderstimmen, Erwachsene haben ihren Spaß beim Training an modernen Geräten.

Ich bin alt und schwach geworden. Ein Sturm hat mich umgeworfen. Nun singen keine Vögel mehr in meiner Krone. Aber mein Holz erzählt aus meinem Leben. Die Jahrringe bilden mein Alter ab. Wonnige Jahre, warm und regenreich kannst Du ablesen – genauso wie dürre und karge Zeiten mit geringem Zuwachs.

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Chronik des Tierparks

Der Verein namhafter Bayreuther Bürger setzte sich die Aufgabe „Alle Unternehmungen zu fördern und selbst auszuführen, welche auf Verschönerung der Stadt Bayreuth und deren Umbebung gerichtet sind, ferner alles zu unterbinden, was den Bestrebungen der Ortsverschönerung entgegenwirkt, Verunstaltungen oder Störungen der Landschaftsgestaltung zu verhindern“.

Die älteste Wasserleitung Bayreuths wird, ausgehend von den Quellhöfen, in Betrieb genommen. Vier Brunnen in der Innenstadt werden damit gespeist. Damit die Holzröhren, die zum Bau benötigt werden nicht reißen, mussten sie bis zum Einbau ständig feucht gehalten werden. Daher diente der nahegelegene „Röhrenweiher“ zur Lagerung dieser Röhren.

Die Wasserfläche des heutigen Röhrensees war damals noch geteilt.

„Cunoweiher“ und „Röhrenweiher werden auf Initiative des „Verschönerungsvereins“ unter Abbruch des dazwischenliegenden Dammes vereinigt. Der Aubach wird direkt eingeleitet und regulierbare Wehrbauten am Auslauf einge-richtet. Die Insel markiert noch heute die Lage des ehemaligen Dammes vom Cunoweiher.

Der Kahnbetrieb wurde bereits eröffnet.

Errichtung einer „Grotte“ mit „Quelle“. Das Wasser stammte aus einer Quellfassung am Oberen Quellhof.

Die Fontaine im See erhebt sich erstmalig.

Christian Schlenk stiftet einen Springbrunnen auf dem Gelände des vormals „Roten Ackers“.

Aufgrund der Nähe zum Kasernengelände kam es zu größeren Zerstörungen auch des alten Bürgerparks am Röhrensee.

Verschönerungsverein

Der Verein namhafter Bayreuther Bürger setzte sich die Aufgabe „Alle Unternehmungen zu fördern und selbst auszuführen, welche auf Verschönerung der Stadt Bayreuth und deren Umbebung gerichtet sind, ferner alles zu unterbinden, was den Bestrebungen der Ortsverschönerung entgegenwirkt, Verunstaltungen oder Störungen der Landschaftsgestaltung zu verhindern“.

1611 Der Name Röhrensee

Die älteste Wasserleitung Bayreuths wird, ausgehend von den Quellhöfen, in Betrieb genommen. Vier Brunnen in der Innenstadt werden damit gespeist. Damit die Holzröhren, die zum Bau benötigt werden nicht reißen, mussten sie bis zum Einbau ständig feucht gehalten werden. Daher diente der nahegelegene „Röhrenweiher“ zur Lagerung dieser Röhren.

Bis 1888/1891

Die Wasserfläche des heutigen Röhrensees war damals noch geteilt.

„Cunoweiher“ und „Röhrenweiher werden auf Initiative des „Verschönerungsvereins“ unter Abbruch des dazwischenliegenden Dammes vereinigt. Der Aubach wird direkt eingeleitet und regulierbare Wehrbauten am Auslauf einge-richtet. Die Insel markiert noch heute die Lage des ehemaligen Dammes vom Cunoweiher.

1892/1899

Der Kahnbetrieb wurde bereits eröffnet.

Errichtung einer „Grotte“ mit „Quelle“. Das Wasser stammte aus einer Quellfassung am Oberen Quellhof.

1910/1913

Die Fontaine im See erhebt sich erstmalig.

Christian Schlenk stiftet einen Springbrunnen auf dem Gelände des vormals „Roten Ackers“.

2. Weltkrieg

Aufgrund der Nähe zum Kasernengelände kam es zu größeren Zerstörungen auch des alten Bürgerparks am Röhrensee.

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